Wie wir inzwischen wissen, haben Hunde weitaus ausgeprägtere Sinne als wir Menschen. Das macht sie bei vielen körperlichen oder geistigen Einschränkungen zum idealen Begleiter. Speziell für diesen Zweck werden Assistenzhunde ausgebildet und trainiert. Dabei lernen sie die Aufgaben von Assistenzhunden. Sie werden auch Rehabilitationshunde oder Therapiehunde genannt.
Wo können die Aufgaben von Assistenzhunden nützlich sein?
Es gibt ein breites Spektrum an Einschränkungen, bei denen Assistenzhunde eine sinnvolle Ergänzung sein können. Die wohl bekannteste Form der Rehabilitationshunde sind die Blindenführhunde. Sie führen Menschen mit Sehbehinderung sicher durch den Straßenalltag.
Weniger bekannt, aber nicht weniger nützlich, sind die Diabetikerwarnhunde. Die Tiere lernen ein Verhalten wie Bellen oder Scharren, wenn der Blutzuckerspiegel des Herrchens eine Unter- oder Überzuckerung aufweist.
Auch Epilepsiewarnhunde sind wichtig und leisten wertvolle Arbeit, indem sie Patient und Umfeld warnen, sobald ein epileptischer Anfall bevorsteht. Auch mindert die beruhigende Wirkung des Tieres auf den Epileptiker die Intensität der Anfälle. Signalhunde sind darauf trainiert, gehörlose oder schwerhörige Besitzer auf wichtige Geräusche, wie z. B. die Türklingel, das Telefon oder den Wecker hinzuweisen. Servicehunde kommen vor allem bei Rollstuhlfahrern zum Einsatz und dienen primär der Erleichterung des Alltages. Indem sie Türen öffnen, den Lichtschalter betätigen oder heruntergefallene Gegenstände aufheben, erleichtern sie den Alltag ihres Herrchens signifikant. Auch dies gehört zu den Aufgaben von Assistenzhunden.
Assistenzhunde bei psychischen Erkrankungen
Doch nicht nur bei körperlichen Einschränkungen kommen Hunde zum Einsatz. Auch bei psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Essstörungen oder Borderline können Hunde eine große Stütze sein. Sie nennt man in diesem Fall jedoch Therapiehunde. Natürlich sind das längst nicht alle Assistenzhunde, die es gibt. Auch Autismushunde, Asthmawarnhunde, Allergieanzeigehunde, Schlaganfallhunde und Assistenzhunde bei Demenz sind heute keine Seltenheit mehr.
Welche Hunde kommen für eine Ausbildung zum Assistenzhund in Frage?
In den meisten Fällen werden Labrador, Golden Retriever und Schäferhund zum Assistenzhund ausgebildet. Es kommt jedoch deutlich weniger auf die Rasse, als auf die Charaktereigenschaften des Tieres an.
Der wichtigste Aspekt ist ein ruhiges, ausgeglichenes Wesen. Hier muss man auch stets die Elterntiere betrachten. Eine gute Sozialisierung des Tieres ist ebenfalls eine Grundvoraussetzung. In keinem Fall darf sich das Tier jemals ängstlich oder aggressiv gegenüber Menschen oder Artgenossen gezeigt haben. Auch Schreckhaftigkeit oder eine zu ausgeprägte Empfindlichkeit gegen Geräusche sind ein Ausschlusskriterium zur Assistenzhund-Ausbildung. Ebenso sollte der Ausbilder den Jagdtrieb des Tieres genau unter die Lupe nehmen. Denn wenn dieser ausgeprägt vorhanden ist, eignet sich der Hund nicht für die Ausbildung. Die letzte Anforderung ist die völlige Gesundheit des Hundes. Ebenso muss eine Untersuchung auf alle Erbkrankheiten ergebnislos sein.
Erst wenn der Hund mit all diesen Punkten übereinstimmt, kann eine Ausbildung zum Assistenzhund beginnen.
Die Ausbildung
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten für beeinträchtigte Personen, zu einem Assistenz- oder Therapiehund zu kommen. Das Naheliegendste ist die Selbstausbildung mit einem Welpen, die jedoch für viele Betroffene zu beschwerlich ist. Auch eine Teil-Selbstausbildung kommt in diesem Fall in Frage, häufig wird jedoch die Fremdausbildung gewählt.
In Einzelfällen ist auch das Training eines bereits vorhandenen Hundes eine Option. Kommt jedoch aufgrund diverser Ausschlusskriterien im Charakterwesen des Hundes nur selten in Frage.
Die Selbstausbildung
Zunächst absolviert der Hund die übliche Grundausbildung, die bei allen Assistenzhunden einheitlich geregelt ist. Im Anschluss beginnt das Training der einzelnen Aufgaben von Assistenzhunden. Sie sind speziell auf das Aufgabengebiet ausgerichtet, in dem der Hund später zum Einsatz kommen soll. Wenn es sich um einen Welpen handelt, der ausgebildet wird, beträgt die Dauer im Schnitt 18 bis 24 Monate. Bei älteren Tieren kann es mitunter etwas länger dauern.
Meist kommen die Welpen mit neun Wochen zu der Person, die sie betreuen sollen. Gemeinsam besuchen beide dann die wöchentlichen Trainingseinheiten, die das Tier Stück für Stück zum Assistenzhund ausbilden. Am Ende der Ausbildungszeit absolvieren Besitzer, Hund und Trainer gemeinsam die Endprüfung. Sie findet meistens dort statt wo das Tier auch arbeiten soll.
Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung erhält man einen Assistenzhundeausweis. Dieser berechtigt den Besitzer dazu, den Hund in alle öffentlichen Gebäude und bei Flugreisen mitzunehmen. Der Ausweis garantiert, dass der Hund sich stets der Öffentlichkeit angemessen verhält und jederzeit unter Kontrolle ist.
Fremdausbildung
Sollte es dem zukünftigen Besitzer des Tieres nicht möglich sein, den Hund selbst auszubilden, gibt es die Möglichkeit der Fremdausbildung. In diesem Fall werden Assistenzhunde von einem Trainer ausgebildet und leben auch bei diesem. Kurz vor Ende der Ausbildung wird dann ein entsprechender Interessent gesucht, dem der Hund in Zukunft zur Seite stehen soll. Hier wird exakt das Profil des Hundes mit dem des Interessenten abgeglichen, um eine einwandfreie Zusammenarbeit zu gewährleisten.
Sobald ein passendes Herrchen gefunden ist, beginnt das gemeinsame Training, das ein paar Wochen dauert. Es dient dem Zweck, Tier an Halter und Halter an Tier zu gewöhnen. Nach Abschluss des Trainings und einer erfolgreich abgelegten Prüfung darf der Assistenzhund dann endlich zu seinem neuen Besitzer ziehen. Dort kann er unter Beweis stellen, dass er die Aufgaben von Assistenzhunden beherrscht.
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