Menschen mit Diabetes wissen um ihre heimtückische Erkrankung. Die Zahl der Betroffenen nimmt besonders in den Wohlstandsländern zu. Durch eine regelmäßige Überwachung des Blutzuckerspiegels und Einnahme von Medikamenten kann eine mögliche Unter- oder auch Überzuckerung vermieden werden. Auch ein Traubenzucker hilft im Notfall. Dennoch passiert es mitunter, dass der Diabetiker Symptome einer Notsituation nicht mehr wahrnimmt. An dieser Stelle hilft der Diabetikerwarnhund. Der kleine Lebensretter besitzt die Gabe, schon lange vor einer Über- oder Unterzuckerung helfend einzugreifen.
Was sind die Aufgaben von Diabetikerwarnhunde?
Der kleine Kamerad lebt in einer Familie als ein ganz normaler Hund. Er hat seinen eigenen Schlafplatz, Frauchen oder Herrchen gehen mit ihm Gassi. Natürlich kann er auch mit den Kindern stundenlang toben, Stöckchen holen oder Pfützen untersuchen. Und dennoch ist es ein ganz besonderer Hund! Er beschützt seine Familie und speziell seinen, an Diabetes erkrankten Freund.
Die wichtigste Aufgabe dieses Hundes ist, eine Über- oder Unterzuckerung schon lange vor Ausbruch durch Signale anzuzeigen. Ein Blutzuckerspiegel über 250 oder unter 70 gilt für Diabetiker als gefährlich. Der Vierbeiner erkennt hierbei nicht die realen Werte. Sondern nimmt mit Hilfe des Geruchssinnes und seiner guten Beobachtungsgabe bereits minimale Veränderungen am menschlichen Körper wahr. Befinden sich die Blutzuckerwerte im Grenzbereich, bleibt auch der Diabetikerwarnhund ruhig. Fallen oder steigen die Werte jedoch rasant, verschafft er sich durch Bellen oder Anstupsen der betreffenden Person Aufmerksamkeit. Dadurch besteht für den Patienten noch ausreichend Zeit für eine Insulinspritze oder die Einnahme von Kohlenhydraten. Selbst bei lebensbedrohlichen Situationen ist ein gut ausgebildeter Warnhund noch in der Lage, über ein spezielles Notfalltelefon Hilfe zu holen. Dabei betätigt er den Notfallknopf.
Diabetikerwarnhunde reagieren um ein Vielfaches schneller als ein modernes Messgerät. Während die Technik den schwankenden Blutzuckerspiegel erst nach dem Ausbruch anzeigt, hat der kleine Lebensretter die Veränderungen schon längst erkannt.
Gleichzeitig fungiert die Fellnase auch als ein vollwertiger Assistenzhund, der seinen Halter auf vielfältige Weise unterstützt. Er kann ihm bestimmte Gegenstände wie beispielsweise Getränke oder Traubenzucker bringen oder den Lichtschalter betätigen. Gleichzeitig fungiert er als Orientierungshilfe und führt er seinen Halter bei gesundheitlichen Problemen sicher nach Hause.
Was sind die Voraussetzungen einen Diabetikerwarnhund an seiner Seite zu haben?
Bevor ein Hund überhaupt in einen Diabetikerhaushalt einziehen darf, sollten wesentliche Dinge Beachtung finden. Der Diabetiker darf sich zunächst nicht in einer Remissionsphase befinden, in der die Bauchspeicheldrüse noch ausreichend Insulin produziert. Dadurch wird der Hund irritiert und kann zwischenzeitlich keine korrekte Warnung mehr abgeben.
Ebenso ist es völlig egal, ob der vierbeinige Geselle ein Kind oder ein Erwachsenen mit dieser Stoffwechselerkrankung begleitet. Voraussetzung hierfür ist die intensive Bindung zu seinem Menschen. Er sollte eine gewisse Ruhe ausstrahlen, die ein ausgeglichenes Wesen erfordern.
Die meisten Hunde verbinden das Apportieren als eine spielerische Handlung. Freudig erregt wedeln sie mit dem Schwanz, sobald sie den gewünschten Gegenstand überbracht haben. Diese Eigenschaft sollte der kleine Kerl besitzen, um die rettende Arbeit nicht als Last zu empfinden.
Wie läuft die Ausbildung ab?
Nicht selten kommt es vor, dass schon ein kleiner Welpe die Fähigkeit besitzt, Veränderungen am Blutzuckerspiegel festzustellen. Besitzer sollten daher die Chance nutzen und ihren kleinen Freund auf diese Begabung hin testen lassen.
Prinzipiell dauert eine Ausbildung ungefähr 18 Monate. Dabei kann der Hund einzeln oder auch gemeinsam mit seinem Halter lernen. Bei einem diabetischen Kind stehen die Erziehungsberechtigten mit dem Warnhund im Lernprozess. Darüber hinaus ist es auch möglich, über Vereine einen bereits ausgebildeten Vierbeiner zu erwerben.
Das Ziel einer Ausbildung besteht darin, die Fähigkeiten des Hundes zu verbessern. Aber auch ihn zu einem treuen und zuverlässigen Begleiter zu machen. Schon geringe Unaufmerksamkeiten des Warnhundes könnten dem Schutzbefohlenen zum Verhängnis werden. Aus diesem Grund wird die Aufmerksamkeit des Tieres besonders trainiert. Ein Diabetikerwarnhund, der einer läufigen Hündin folgt, ist jedoch fehl am Platz.
Wie sieht das Leben mit einem Diabetikerwarnhunde im Alltag aus?
Das Leben mit einem Tier ist eine Bereicherung für die ganze Familie. Ganz klar! Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Vogel, Katze oder Hamster handelt. Ein Warnhund hingegen fördert nicht nur eine positive Lebenseinstellung. Er bringt auch ein gutes Stück Sicherheit für alle Beteiligten. Sein Einsatz ist rund um die Uhr!
Der Vierbeiner setzt selbst nachts bei einer drohenden Über- oder Unterzuckerung eine Warnung ab. Dabei kann er am Fuß kratzen oder den Lichtknopf betätigen. Spezielle Glocken, die der Hund berührt, wecken die Eltern im Notfall.
Aber auch der kleine Lebensretter im 24 Stunden Einsatz braucht seine Ruhepausen, Pflege und liebevolle Zuwendungen. Besteht darüber hinaus ein guter Draht zu allen Familienbeteiligten, ist ein Zusammenleben mit diesen dankbaren Tiere für viele Jahre möglich.
Welche Hunderassen eignen sich?
Die Ausbildung zu einem Diabetikerwarnhund hängt nicht von einer bestimmten Rasse, sondern von dessen Eigenschaften ab. Prinzipiell sollte der Gefährte weder aggressiv noch ängstlich sein. Hunde mit einem Schutz- und Jagdtrieb sind ebenfalls weniger geeignet. Denn im Notfall müssen sie zulassen, dass sich andere Personen um den Erkrankten kümmern.
In den meisten Fällen werden Golden Retriever, Labrador, Schäferhund oder Collie ausgebildet. Dabei handelt es sich um aufmerksame, verspielte Hunde, die mit Freude apportieren und sehr lernbegierig sind. Ein ruhiges, ausgeglichenes Wesen, Ausdauer und Belastbarkeit sowie eine besondere Bindung zwischen Tier und Menschen müssen jedoch vorhanden sein.
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