Bei der Kupfertoxikose beim Hund handelt es sich um eine Erbkrankheit. Sie ist vergleichbar mit der Krankheit Morbus Wilson des Menschen. Bei diese Art von Vererbung haben beide Elternteile das krank machende Gen in sich. Jedoch können beide Elternteile gesund sein obwohl sie das Gen in sich tragen. Wenn der Welpe von Hündin und Rüde das Gen vererbt bekommt, kann die Krankheit bei ihm ausbrechen. Es gibt verschiedene Gen-Defekte beim Hund, die dazu führen können. Am häufigsten aber wird die Krankheit von einer Veränderung des Proteins ATP7B verursacht. Dieses ist verantwortlich für den Kupfertransport im Körper. Im Grunde können alle Rassen von dieser Erkrankung betroffen sein. Bei manchen Rassen kommt diese Krankheit allerdings häufiger vor als bei anderen.
Ausbruch der Krankheit
Welpen und eher junge Hunde sind von der Kupfertoxikose eher weniger betroffen. Trotz der Tatsache, dass die Erkrankung vererbbar ist. Auch wenn es vorkommt, dass Hunde in jedem Alter von dieser Krankheit befallen werden können. Jedoch sind es meistens Hunde im mittleren Alter, bei denen sich die Kupfertoxikose erstmalig zeigt. Der Verlauf der Erkrankung kann unterschiedlich sein, verläuft aber meistens eher langsam und schleichend.
Durch welche Symptome macht sich die Kupfertoxikose beim Hund bemerkbar?
Verlust der Leistung und Abmagerung zeigen dem Besitzer des Hundes meistens, dass seinem Liebling etwas fehlen muss. Aber auch Depressionen, Erbrechen und Verlust des Appetites sind Hinweise darauf. Der Tierarzt bringt Gewissheit weshalb der Hund trotz normaler Ernährung und Haltung diese Symptome zeigt. Lediglich eine Gelbsucht ist an der Farbe der Augen erkennbar. Falls dieses Symptom der Kupfertoxikose beim Hund sich bei dem entsprechenden Tier auch zeigt.
Die Diagnose der Kupfertoxikose beim Hund
Bei dieser Krankheit ist hauptsächlich die Leber durch den Gendefekt betroffen. Klarheit, ob es sich wirklich um die gefürchtete Krankheit handelt, bringt dann eine Entnahme von Gewebe der Leber. Diese kann der Tierarzt vornehmen. Im Gewebe lässt sich dann eine erhöhte Kupferkonzentration feststellen. Während der Normalwert bei unter 400 µg/g liegt, steigt bei der Kupfertoxikose des Hundes der Wert auf über 2000 ppm. Eine verkleinerte Leber, ein Absterben von Gewebe mit Auflösung der roten Blutkörperchen können sich bei der Untersuchung ermitteln lassen. Das selbe gilt für eine schwere Funktionsstörung der Leber.
Gibt es besonders anfällige Rassen für die Kupfertoxikose beim Hund?
Diese Frage kann mit einem Ja beantwortet werden. Auch wenn im Grunde alle Rassen betroffen sein können. So liegt schon bei bestimmten Rassen eine höhere Disposition vor, um an dieser genetisch bedingten Krankheit zu leiden. Dabei handelt es sich um die Rassen Bedlington Terrier, West Highland White Terrier, Skye Terrier sowie Dobermann. Am häufigsten von den soeben genannten Rassen ist allerdings der Bedlington Terrier betroffen. Seltener wird die Kupfertoxikose beim Hund noch bei den Rassen Labrador Retriever, Keeshond und Dalmatiner festgestellt.
Vorbeugung durch Zuchthygiene
Beim Bedlington Terrier ist es inzwischen möglich, auch bei klinisch gesunden Hunden durch einen sicheren DNA-Test zu ermitteln. Dieser Test ist speziell für diese Rasse entwickelt worden. Dabei kann man feststellen ob es sich bei diesem Hund um einen Träger handelt. Der Züchter sollte diesen Hund dann nicht mehr zur Zucht verwenden. Bei allen anderen Rassen ist es zur Zeit noch nicht klar, ob dieser Test dort auch anwendbar ist oder nicht. Sicherer ist es dann, durch eine Leberbiopsie zu ermitteln, ob Zuchthunde eventuell noch gesund, aber Träger dieser Erbkrankheit sind. Ist die Krankheit bereits ausgebrochen, sollten Züchter auf jeden Fall die Eltern des betroffenen Tieres nicht mehr zur Weiterzucht verwenden. Ebenso wie die Nachkommen und die Vollgeschwister.
Behandlung und Vorbeugung der Kupfertoxikose beim Hund
Es ist unmöglich die Erkrankung bei einem gesunden Hund durch irgend etwas Bestimmtes vorzubeugen. Nur die bereits oben erwähnte Zuchthygiene kann vorbeugend wirken. Wie gesagt, gibt es nur für Bedlington Terrier einen DNA-Test. Dieser sagt sicher vorher ob dieser Hund ein Träger der Erkrankung ist. Ansonsten zeigen die ersten Symptome an, ob ein Hund diese Krankheit in sich trägt. In dem Fall bringt dann die oben beschriebene Leberbiopsie Klarheit.
Durch eine Diät vorbeugen ist nicht sinnvoll. Eine bestimmte Diät ohne zusätzliche tierärztliche Behandlung macht auch wenig Sinn. Da auch diese Diät nicht verhindern kann, dass sich zu viel Kupfer in der Leber ansammelt. Ein wenig hilft dabei, auf Futtermittel wie Leber, Niere und Hirn grundsätzlich zu verzichten. Weiterhin macht es im Falle der akuten Erkrankung Sinn, ergänzend Zink zu füttern. Das Zink kann im Darm dabei helfen, dass weniger Kupfer aufgenommen wird. Zink hemmt die Kupferaufnahme im Darm.
Wichtig bei der Behandlung sind aber in erster Linie die richtigen Medikamente
Nur eine Diät wird einem Hund, der an Kupfertoxikose erkrankt ist, auf Dauer nicht helfen. Er muss unbedingt auch mit Medikamenten behandelt werden. Diese Behandlung nennt sich Chelationstherapie. Die Medikamente D-Penicillamin oder Trientin ermöglichen bei dieser Therapie die Chelation des Kupfers. Damit dann anschließend die Ausscheidung über die Nieren statt finden kann. Zusätzlich ist aber eine entsprechende Diät dennoch nützlich, die wie im letzten Absatz beschrieben wenig Kupfer enthalten sollte. Ebenfalls hilft ergänzend zur Therapie die Zugabe von Zink im Futter des Hundes. Dieses zusätzliche Zink führt im Darm dann dazu, dass Metallothionein vermehrt gebildet wird und so Kupfer gebunden werden kann.
Die Prognose der betroffenen Hunde
Es kommt darauf, wie schwer die Erkrankung bereits ist, was für eine Prognose ein Hund hat. Wenn schon ein Absterben der Leber und eine Auslösung der roten Blutkörperchen vorliegen, sieht es ziemlich schlecht aus. In weniger schweren Fällen kann die Prognose auch durchaus gut aussehen.
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