Die Scheinträchtigkeit bei der Hündin ist eine hormonelle Veränderung nach einer Läufigkeit. Die Hündin hat dabei Symptome einer Trächtigkeit ohne trächtig zu sein. In einem Rudel sind oft rangniedere Hündinnen davon betroffen. Sie helfen dabei den Nachwuchs der ranghöheren Rudelmitglieder aufzuziehen. Dadurch werden die anderen Hündinnen deutlich entlastet. So können sie sich um andere Aufgaben im Rudel kümmern ohne Angst um den Nachwuchs zu haben.
Wie entsteht eine Scheinträchtigkeit bei der Hündin?
In der Schlussphase einer Läufigkeit produziert der weibliche Hundekörper weniger Gelbkörperhormon (Progesteron). Das bewirkt eine Steigerung des Prolaktin-Anteils im Blut. Dieses Hormon sorgt für das Wachstum des Drüsengewebes im Gesäuge und letztlich für die Milchproduktion.
Je schneller das Progesteron abfällt, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die betroffene Hündin scheinträchtig wird. Auch die Empfindlichkeit des Körpers für das Hormon Prolaktins ist individuell unterschiedlich. Bei manchen Hündinnen reicht eine geringe Konzentration des Hormons, um Symptome einer Scheinträchtigkeit bei der Hündin zu entwickeln.
Was sind die Symptome?
Die Symptome der Scheinträchtigkeit können variieren. Meistens schwillt das Gesäuge an und beginnt mit der Milchproduktion. Auch niedergeschlagenes oder sogar aggressives Verhalten der Hündin ist möglich. Sehr typisch ist ein ausgeprägter Nestbautrieb. Spielzeug, wie zum Beispiel ein Stofftier, wird “bemuttert” und verteidigt.
Wie wird die Scheinträchtigkeit diagnostiziert?
Der Tierarzt stellt zunächst Fragen zum Verhalten der Hündin. Dann nimmt er eine Untersuchung vor. Vor allem überprüft er das Gesäuge und schließt eine Trächtigkeit aus. Das geschieht mittels Röntgen oder Ultraschall.
Was kann man zur Behandlung und Vorbeugung tun?
In den meisten Fällen muss eine Scheinträchtigkeit nicht weiter behandelt werden. Nach zwei bis drei Wochen vergeht sie von allein wieder. Das Beste ist, die Hündin abzulenken und Gegenstände zu entfernen, die sie “bemuttern” könnte. Außerdem ist es ratsam, die Hündin am Belecken des Gesäuges zu hindern, um die Milchproduktion nicht zusätzlich zu stimulieren. Ein weicher (aufblasbarer) Halskragen kann hierbei hilfreich sein.
Wenn aber eine starke Beeinträchtigung durch die Scheinträchtigkeit bei der Hündin vorliegt, kann der Tierarzt eine Behandlung vornehmen. Dazu kann er Medikamente einsetzen, die die Menge des Prolaktins reduzieren und die Milchbildung hemmen. Dazu gehört zum Beispiel Cabergoline, ein Dopamin-Agonist. Wenn eine Hündin immer wieder scheinträchtig ist und sehr darunter leidet, kann eine Kastration der Hündin helfen. Allerdings kann ein solch schwerer Eingriff auch Risiken und Nebenwirkungen mit sich bringen. Aus diesem Grund sollte man gut überlegen, ob nicht Medikamente ausreichen. Vor dem Einsatz der Medikamente muss eine echte Trächtigkeit mit Sicherheit ausgeschlossen werden. Die Medikamente können sich schädlich auf die werdende Mutter und ihre Welpen auswirken.
Einer Scheinträchtigkeit vorbeugen könnte man nur, indem man die Läufigkeit medikamentös verhindert. Da solche Medikamente ein erhöhtes Krebsrisiko mit sich bringen, ist davon eher abzuraten.
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