Die Treue der Hunde ist legendär. Wovon jeder Hundefreund überzeugt ist, wird auch durch die Wissenschaft bestätigt: Der Verlust eines Bindungspartners macht Hunden sehr zu schaffen. Der Verhaltensbiologe Dr. Udo Gansloßer kommt zu dem Schluss, dass Menschen und Hunde sich emotional gar nicht so sehr unterscheiden wie manche Menschen denken. Niemand bezweifelt, dass Hunde sich freuen können. Auch Trauer bei Hunden ist inzwischen ein gut erforschtes Phänomen.
Trauer bei Hunden geht das überhaupt?
Ein russischer Straßenhund machte 2011 von sich reden. Er wich bei minus 50 Grad seiner toten Gefährtin nicht von der Seite. Man nannte ihn „jakutischer Hachiko“, in Anlehnung an die berühmte Hollywood-Verfilmung. In der ein Akita Inu seinem Herrchen jahrelang nach dessen Tod die Treue hielt. Auch deshalb ist sich die Wissenschaft inzwischen einig, dass Tiere Emotionen besitzen und natürlich auch trauern können. Festgehalten hat man das in der „Cambridge Declaration on Consciousness in Non-Human Animals“.
Warum trauern Hunde?
Hunde sind sozial lebende Säugetiere, deren Sozialverhalten sich durch lang dauernde Bindungen auszeichnet. Sie widmen sich daher auch mit viel Energie ihrem Nachwuchs und riskieren viel, um diesen zu verteidigen. Er ist somit nicht leicht ersetzbar. Vor allem für Hundemütter ist der Verlust der Welpen ein traumatisches Erlebnis, welches mit einer entsprechenden Trauer verbunden ist. Das gilt aber auch für den Verlust anderer starker Bindungen des Hundes, wie beispielsweise auch der Bindung zu seinem Menschen. Ein Besitzerwechsel etwa ist für die meisten Hunde keine Kleinigkeit. Für die Fähigkeit des Trauerns kommt es nicht auf das Wissen um den Tod. Sondern nur auf den Verlust des Bindungspartners an.
Wie sieht man, dass ein Hund trauert?
Forscher berichten, dass trauernde Hunde in einer ersten Phase suchend herumlaufen, Orte aufsuchen, an denen der Bindungspartner sich aufgehalten hat. Wenn die Hunde ihren Partner nicht mehr finden, können sie apathisch werden, sich absondern, Futter verweigern, ruhelos und gestresst wirken, hecheln, geduckt und mit hängendem Schwanz herumlaufen und sogar regelrecht krank werden. An der Trauer um eine besonders intensive Bindung können manche Hunde sterben. So gibt es genügend gut dokumentierte Beispiele für Schock und Trauer von Hunden nach dem Tod ihres Bindungspartners. Auch Nichtwahrhabenwollen der Situation mit vergeblichen Versuchen, den toten Körper wiederzubeleben und ihn zu wärmen, gehören dazu. Der Hund beschnüffelt und beleckt den toten Freund, stupst ihn an, versucht, ihn aufzurichten oder in Sicherheit zu bringen. Währenddessen verraten die Mimik und Haltung der Hunde Stress und Ratlosigkeit.
Trauer bei Hunden: Wie kann man dem Hund helfen?
Haben Sie selbst einen Hund, der um einen Angehörigen oder ein Partnertier trauert? Dann möchten Sie ihm natürlich gerne helfen, wenn er in der Verzweiflungsphase verharrt. Er mit dem Spielzeug des verstorbenen Partners herumläuft und keine Lust auf das Leben mehr hat. Dann ist es wichtig, dass Sie medizinische oder therapeutische Maßnahmen für Ihren Hund ergreifen. Sorgen Sie am besten dafür, dass sein gewohnter Alltag weitgehend so bleibt, wie Ihr Hund ihn kennt. Pflegen Sie vertraute Rituale, stellen Sie nichts um. Sie helfen damit, den Stress zu lindern. Denn was er jetzt gar nicht gebrauchen kann, ist, dass seine vertraute Welt sich noch mehr verändert.
Lassen Sie ihn in Ruhe trauern, zwingen Sie ihn nicht zum Fressen, reden Sie ihm auch nicht gut zu. Verhalten Sie sich auch beim Füttern einfach ganz normal. Denn sonst kann es passieren, dass er gar nicht mehr selbstständig frisst. Versuchen Sie ferner, Ihrem Hund den Spielpartner zu ersetzen und ihn zum Spielen zu animieren. Nicht unbedingt ratsam ist es, die Trauer bei Hunden durch einen neuen Hund stillen zu wollen. Das kann leider auch schiefgehen und dem trauernden Hund noch mehr Stress bereiten.
Wenn Ihr Hund sehr stark trauert, überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Tierarzt, ihn mit entsprechenden Medikamenten zu versorgen. Diese Medikamente sind speziell für trauernde Hunde gedacht. Auch für Hunde gibt es Mittel gegen Depressionen und bestimmte Geruchsstoffe, die dem Hund helfen, sich zu entspannen. Seien Sie Ihrem Hund einfach ein treuer und liebevoller Begleiter, gerade in dieser schweren Zeit.
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